Heute ist der kürzeste Tag des Jahres. Wir haben Wintersonnenwende. Das bedeutet auch: Die Sonne erreicht nur ihren tiefsten Stand überm Horizont. Über dem 50. Breitengrad (Nord) strahlt sie dann mittags mit einem Winkel von 16,5° ein (Grafik: Sternwarte Höfingen). Zum Vergleich: Bei der Sommersonnenwende im Juni sind es 67,5°. Für uns Flieger bedeutet ein solcher Sonnenstand vor allem: schlechte Thermik - zumindest bei allen flachen Geländen (mehr dazu im Meteowissen zur Winterthermik).

Allerdings heißt es ab heute auch: In den kommenden Wochen und Monaten kann es nur besser werden. Von der Einstrahlungsintensität her ist die Wintersonne Anfang März vergleichbar mit der von Anfang Oktober. Da ist dann thermisch schon wieder mehr zu holen. Verstärkt wird die Tendenz zu guter Winter- und Frühjahrsthermik noch durch die i.d.R. thermikträchtigere Luftschichtung. Denn im Laufe des Winters kühlt auch die Luft über dem latent warmen Atlantik immer weiter ab, so dass mit der vorherrschenden Westströmung nicht mehr so häufig eine thermik-killende, warm-feuchte Luftpampe heran geführt wird, sondern der Temperaturgradient in der Höhe deutlich knackiger daher kommt.

Wenn dann die Sonne im März mit einem Winkel von 30° auf den Grund scheint, bedeutet das für viele Berghänge - nicht nur in den Alpen - häufig schon ideale Einstrahlungsbedingungen (30° Sonnenwinkel + 60° Hangneigung = 90°). Entsprechend kräftig pulsiert dann dort die Thermik nach oben.