Der Winter bleibt weiter wie gehabt: Der Wind weht meist aus westlichen Richtungen, bringt damit eher milde, aber feuchte Luft vom Atlantik und beschert uns einen flotten Frontenwechsel mit Regenschauern, die in den Hochlagen als Schnee niedergehen. Echtes Flugwetter ist nicht in Sicht.

Da bleibt Zeit, sich ein wenig mit der Wettertheorie zu beschäftigen.Und da gibt es jetzt etwas neues: Meteorologen haben einen Zusammenhang zwischen dem Pazifik und unserem Winterwetter entdeckt. Je nachdem, ob in einem Jahr eher warme oder kältere Wasserströmungen den Pazifik beherrschen (El Niño oder La Niña) wirkt sich das auf den nachfolgenden Winter in Europa aus, der dann eher strenger oder milder ausfällt, weil die großen Strömungsmuster der Jetstreams rund um das Polargebiet verändert werden. Etwas ausführlicher ist das bei Spiegel Online nachzulesen.

Wer nun glaubt, den Stein der Wetterweisen gefunden zu haben, dem empfehle ich aber die Lektüre eines früheren Posts auf lu-glidz über die Nord-Atlantische Oszillation. Da hatte erst im Oktober eine andere Studie von Meteorologen einen interessanten Zusammenhang aufgezeigt: Es sind Schwankungen in der UV-Intensität der Sonnenausstrahlung, die unsere Winterwetterlagen maßgeblich prägen.

Ja, was stimmt denn nun, mag man sich fragen. Vielleicht beides, vielleicht nichts davon. Vielleicht beeinflusst die Sonne auch El Niño, usw. Für mich ist das einfach nur ein schönes Beispiel dafür, dass die Wetterküche so viele Stellschrauben hat, die alle miteinander gekoppelt sind. Manchmal meint man etwas verstanden zu haben, bis man den nächsten Faktor entdeckt, der bei bestimmten Situationen, an manchen Orten etc. die Dinge doch wieder ganz anders erscheinen lässt. Wetter ist halt ein spannendes Geschäft, und man lernt nie aus.

Klar ist nur eins: Es kommen auch wieder bessere Tage.