Rekordfliegen über französischem Flachland // Foto: Jofresa Alexandre, xcontest
Der dritte Mai hatte in der deutschen Streckenfliegerszene ein gewisses Flirren erzeugt. Ein super Thermiktag sei da zu erwarten, Rekorde könnten purzeln. Und so machten sich einige Streckencracks zum Teil auf weite Wege, um vom Nordosten Deutschlands aus die erträumten Megaflüge Realität werden zu lassen. Einigen glückten auch gute Leistungen, in den Ergebnissen war es freilich dann doch nicht der absolute Hammertag.

Der "Spot to be" lag an jenem Samstag einige hundert Kilometer weiter im Westen. Bei Bonnieres-sur-Seine, 50 Kilometer westlich von Paris, gibt es an der Talkante der Seine den vom Nordost-Wind perfekt angeströmten Startplatz Jeufosse. Es sind nur knapp 80 Meter Hanghöhe, doch zum Soaren und zum thermischen Einstieg langt das.

Luc Armant, Konstrukteur bei Ozone, schwang sich schon früh in die Luft und blieb es dann auch, neun Stunden lang. Am Ende hatte er knapp 370 km übers französische Flachland abgespult - mit einem Schnitt von 41 km/h. Gelandet ist er in der Gegend von La Rochelle, nicht mehr weit entfernt vom Atlantik.

Thermik und Wind entlang der Strecke im Tagesverlauf. // Quelle: xcskies.com
Das besondere an diesem Tag ist freilich nicht nur Luc Armants Leistung. Im französischen Online-Contest sind für diesen Tag gleich sechs Flüge über 300 km aufgeführt, die alle in Jeufosse starteten. Und dahinter folgen noch sechs weitere mit mehr als 200 km. Große Teile der Strecke waren viele der Piloten gemeinsam unterwegs.

Interessant ist auch das Thermik- und Windgramm entlang des Streckenverlaufes (s. Grafik, Zeitangabe in UTC). Die Thermik setzte sehr früh ein, erlaubte Starts schon um 10 Uhr und erreichte bald die typischen Basishöhen des Tages um 1500m. Der Wind wiederum blies kräftig, aber ohne starken Gradienten in der Höhe. Je weniger sich der Wind mit der Höhe verändert (Stärke und Richtung), desto weniger werden Thermiken zerrissen und lassen sich mit einem Gleitschirm viel besser ausfliegen.