ECMWF-Panel der Druckniveaus von 500 hPa und Bodendruck // Quelle: wetterzentrale.de
Sicher, der Titel dieses Posts ist ein bisschen reißerisch formuliert. Aber wenn man sich die Großwetterlage der nächsten Tage anschaut, so ist diese für Gleitschirmflieger in deutschen Breiten nicht wirklich erbaulich. Ein Glück ist Winter, mögen die einen rufen, die allein wegen kalter Temperaturen derzeit nicht mit dem Schirm auf den Berg gehen. Doch für all jene, für die ein schöner Winterflug Seelenbalsam bedeutet, ist das, was uns jetzt mindestens eine Woche lang blüht (wenn die Wettermodelle Recht behalten), ein Graus.

Schaut man sich das Panel der Großwetterlage aus dem ECMWF-Modell an, sieht man eine schöne Zweiteilung. Die obere Hälfte grünlich-blau (kältere Luftmassen), die untere Hälfte gelblich-rot (wärmere Luftmassen). Und die Grenze davon verläuft entlang der Breitengrade mitten über Deutschland.

Luftmassengrenzen sind immer Bereiche in der Atmosphäre, in denen es etwas wilder und quirrliger zugeht, weil hier Temperatur- und Druckgradienten auf engem Raum herrschen. Die weißen Isobaren des Bodendrucks zeigen das sehr schön: Lang gestreckt und gedrängt wie die Spurmarken einer breiten Stadtautobahn liegen sie da quer über Mitteleuropa. Da saust die Luft heran, dass es den Winden sicher eine Freude ist. Gleitschirmpiloten aber können bei solchen An- bzw. Aussichten getrost abwinken und den Schirm im warmen Kämmerlein lassen. Denn die Flugwetterprognosen für die kommende Tage sind langweilig eintönig: Verblasen, verblasen, verblasen, verblasen...