292 km FAI-Dreieck vom Niesen aus. // Quelle: Xcontest.org
Ein Flug wie ein Ausrufezeichen an seine X-Alps-Konkurrenten. Chrigl Maurer hat am Freitag, 24. April, wieder einmal seine ganze Klasse gezeigt. Schon während er noch in der Luft war, spukte die Nachricht in den Netzwerken: Chrigl ist auf 300 km Kurs. Vom Niesen aus an den Genfer See, dann ins Wallis, den dritten Wendepunkt im Sarner Land und zurück an den Thunersee. Insgesamt war er fast zehneinhalb Stunden in der Luft.

Dass es am Ende "nur" zu einem 292 km FAI-Dreieck gereicht hat, lag vor allem wohl daran, dass eine aufziehende Cirrus-Schicht der Abendthermik die Kraft und Höhe raubte. (Allein schon der schleichende, hangnahe Endanflug entlang des Brienzersees ist Spannung pur im igc-Replay. Es lohnt sich, das einmal in Google Earth oder Doarama anzuschauen.) Dennoch ist klar: Dieser Flug ist ein neuer Schweizer Rekord.

Spannender Endanflug entlang des Brienzer Sees // Quelle: Xcontest, C. Maurer
Zuvor hatte auch Chrigl Maurer den Rekord gehalten - mit einem 266 km FAI-Dreieck, das er schon 2006 im Wallis geflogen war. Der aktuelle Flug allerdings erfolgte vom Niesen aus, den Chrigl schon länger wegen seiner Frühstartmöglichkeiten als idealen Rekordberg in der Schweiz im Blick hat. 2008 flog er von dort schon einmal, auf ganz ähnlicher Route, ein 256 km FAI-Dreieck.

Chrigl war nicht der einzige, der die besonderen Meteo-Qualitäten dieses Tages erkannte. Eine ganze Reihe von Piloten machten sich vom Niesen aus auf den Weg. Einige versuchten sich ebenfalls am großen Dreieck, wobei zum Beispiel Michael Küffer und Michael Sigel am Ende 228 bzw. 227 km auf der Uhr hatten. Herausragend auch der Flug von Philipp Steinger, der sich im JoJo-Flug auf ungewöhnlicher Strecke 294  km bis nach Liechtenstein hangelte. Im XContest kann man die Flüge schön vergleichen.

Der parallele Replay der Flüge zeigt freilich noch etwas sehr eindrücklich: Trotz ähnlicher Startzeit zieht Chrigl seinen Mitfliedern ab dem ersten Wendepunkt deutlich davon und rast geradezu durchs Wallis. Wer es weiter bringen will, muss halt schneller fliegen.