David Barish bei einem Flug mit seinem "Sailwing".
// Quelle: Barish Archive
Es war der 15. Oktober 1965, als der US-Amerikaner David Barish erstmals mit einer gleitschirmartigen Konstruktion namens "Sailwing" einen Hang hinunter rannte, abhob und dann knapp 60 Meter weit flog. Gedacht war der Schirm, der mit einem einfachen Segel ohne weitere Zellen auskam, ursprünglich nicht als Prototyp und Keimzelle eines Flughobbys für die Massen. Vielmehr hatte Barish das Konzept als eine mögliche Landehilfe für Raumkapseln der NASA entwickelt. Daraus wurde aber nichts, weil sich die Nasa im Rahmen des Apollo-Projektes doch für klassische Fallschirme entschied.

Barish verfolgte seine Idee mit neuer Ausrichtung weiter. 1966 tourte er im Sommer durch diverse Ski-Ressorts in den USA, um das Hang-Segeln als möglichen Sommersport in den Bergen zu promoten. Auch daraus wurde nichts. Die Zeit war offenbar noch nicht reif dafür. Erst Ende der 70er Jahre hob der Gleitschirmsport heutiger Ausprägung (mit luftgefüllten, profilierten Matratzenschirmen) in Frankreich von den Bergen ab. Barishs Ideen waren da schon nahezu in Vergessenheit geraten.

Die Ehre als "Vater der Gleitschirmfliegerei" gebührt David Barish dennoch. Zumal heute moderne Single-Surface-Schirme wie Ozone XXLite, Niviuk Skin und Air-Design Ufo zeigen, dass die Idee, einen Gleitschirm aus nur einer profiliert aufgehängten Stofflage zu schneidern, durchaus weit tragen kann.

Lesetipp: Auf der Homepage des DHV gibt es einen informativen Bericht über die Anfänge des Gleitschirmsports.