Gewitter sind ein bei Piloten gefürchtetes Wetterphänomen. Wo es blitzt und donnert, sollte man nicht mehr in der Luft sein. Das Schauspiel ist aber faszinierend - besonders in Zeitlupe.

Wenn Blitze über den Himmel kriechen.
// Quelle: Vimeo, Screenshot, D. Farrell
"Transient" bedeutet "vorübergehend". Und genau solche schnell vorübergehende Momente zeigt der gleichnamige Kurzfilm von Dustin Farrell auf Vimeo: Blitze aus Gewitterwolken, deren feines Geäst sich über den ganzen Himmel erstrecken.

Aufgenommen wurde das faszinierende Naturschauspiel in Superzeitlupe. So kann man verfolgen, wie sich Blitze ihre zackigen, geradezu erratischen Wege innerhalb von und zwischen Wolken suchen, und manchmal auch bis zum Boden gelangen.

Die meisten Blitze erreichen nämlich gar nicht den Boden, sondern finden zwischen unterschiedlich geladenen Wolkenbereichen statt. So entstehen am Himmel regelrechte Spinnennetze aus Blitzästen, die nichts anderes sind als lokal ionisierte Luft. Kommt einer dieser aufgeladenen Kanäle dem Boden zu nahe, dann kann es auch sein, dass die Spannung mit einem Mal überschlägt.

Der eigentliche Bodenblitz bzw. dessen Entladung läuft übrigens nicht von der Wolke zum Boden, sondern in entgegen gesetzter Richtung, wobei er die schon "von oben" vorbereiteten ionisierten Luftbänder der Vorblitze als Leitkanäle nutzt.

Im Video ist das an manchen Stellen sehr schön zu sehen, wenn sich die verästelten Blitze erst langsam dem Boden nähern und schon langsam ausglimmen, um dann im Moment des Bodenkontaktes noch einmal hell aufzuleuchten (im Video z.B. gut um 0:36 zu sehen).

Flugmeteorologisch bringen solche Filme kaum nutzbare Erkenntnisse. Sie sind aber einfach schön anzusehen, nicht nur für Meteo-Begeisterte.

Der Film "Transient" ist auf Vimeo zu sehen: