Die Welt von Google-Maps und Google-Earth ist um eine tolle Anwendung für Gleitschirmflieger reicher. Der Schweizer Michael von Känel hat in einer Studienabschlussarbeit alle Flüge von 2003 bis Frühling 2010 von OLC, xcontest, DHV-XC usw. auf Thermik hin analysiert. Diese Datensätze hat er dann als Overlays für Google-Maps und -Earth realisiert, zu finden unter thermik.kk7.ch. Das Beispielbild zeigt die Region um Fiesch in Google-Earth (Thermik-Layer als kml-Datei)

Auf den Karten kann man wunderbar erkennen, wo entlang der typischen Flugrouten der Gleitschirmflieger aus der praktischen Erfahrung heraus an thermischen Tagen mit Thermik gerechnet werden kann. Die Daten stehen jeweils für Frühjahr und Sommer sowie für morgens, mittags und abends zu Verfügung. So kann man gut sehen, welche Bergflanken zu welcher Zeit "funktionieren".

In der Variante für Google-Maps lassen sich sogar direkt einzelne "Hotspots" visualisieren. Känel bietet zudem noch eine gpx-Datei zum Download an, mit der sich diese klassischen Abrissstellen als Wegpunkte ins GPS laden lassen. Zur Vorbereitung auf Streckenflüge in einem neuen Fluggebiet sicher eine große Hilfe. Eine "kleine" Einschränkung gibt es natürlich auch: Bisher gibt es diese Auswertung nur für die Schweiz.

Wer dennoch auch mal jenseits des Luftraums der Eidgenossen auf Thermiksuche gehen will - und sei es nur am heimischen Bildschirm - dem sei das Projekt Thermap empfohlen. Dort gibt es Thermikkarten der ganzen Alpen, Pyrenäen und des Apennin. Diese beruhen allerdings nicht auf der Auswertung realer Flüge, sondern auf einem Computermodell, das die Neigung, Ausrichtung und den Bewuchs der Berghänge in Beziehung setzt zum Sonnenstand in unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten. So lässt sich erkennen, wo zumindest theoretisch die besten Thermikquellen liegen sollten. Die Übereinstimmung mit Känels Praxiswerten ist allerdings frappant, wie der zweite Bildausschnitt mit dem entsprechenden Thermap-Overlay zeigt (kmz-Datei).