Neuer DHV-Test zu Wendegurtzeugen. // Quelle: DHV
2010 hatte der DHV einen ersten Vergleichstest mit Wendegurtzeugen gemacht. Es ging um die Sicherheit der verwendeten Airbag-Protektoren in der Praxis. Die Ergebnisse waren schlecht: Zumindest in der besonders kritischen Startphase war bei allen untersuchten Modellen der Schutz noch kaum gegeben, weil sich der Airbag erst später im Flug bei anliegender Luftströmung füllte. Teilweise dauerte das mehr als 20 Sekunden. Die Hersteller versprachen damals Besserung.

Nun hat der DHV die neueste Generation an Wendegurtzeugen unter die Lupe genommen. Im kommenden DHV-Info erscheint ein entsprechender Testbericht, der allerdings schon jetzt online auf der DHV-Homepage frei zugänglich ist (pdf-Download). Daraus wird ersichtlich: Bei den neuen Wendegurtzeuge gibt es tatsächlich Fortschritte bei der Sicherheit. Die neuen Airbag-Konstruktionen sind heute typischerweise schon binnen fünf Sekunden gefüllt. Doch der Leiter des DHV-Sicherheitsreferats Karl Slezak sieht immer noch Defizite.

Das Problem: Auch bei Gurtzeugen, die heute z.B. mit Titandrähten, Metallfedern oder speziellen Schäumen ausgerüstet sind, die für eine Vorspannung, d.h. auch Vorbefüllung des Airbags sorgen sollen, wird dieser Mechanismus zumindest im Startlauf häufig noch außer Kraft gesetzt. Erst nach dem Abheben bildet sich ein entsprechend dickes, dämpfendes Luftpolster aus. Hier sieht Slezak Gurtzeuge mit klassischen Schaumprotektoren im Vorteil. Diese haben zudem noch einen anderen Vorzug. Bei einem seitlichen Aufprall wird der eingenähte Schaumprotektor nicht gleich von der Stelle geschoben, bietet also immer noch etwas Dämpfung. Bei einem Airbag hingegen wird der Luftsack einfach wie eine Parallelogramm zur Seite gedrückt. Der Aufprall des Piloten erfolgt dann ungebremst.

Im Vergleichstest des DHV sind folgende Modelle vertreten: Advance Progress 2, Gin Gliders Verso 2, Supair Altirando 2 RS, Swing Connect Reverse Evo und Woody Valley Wani.