Wenn es um Thermikprognosen für Gleitschirmflieger geht, ist Meteovolo schon länger eine interessante Quelle. Neuerdings rechnet die Seite den Alpenraum im zwei Kilometer Raster.

Böenprognose von Meteovolo für Samstag, 4.3.17 - der Tag mit dem
Rekord-Föhnsturm in den Alpen. Über manchen Berggipfeln liefert
das Modell Werte von über 125 km/h. An dem Tag wurden am
Patscherkofel (hier: Bildmitte) Spitzen von 160 km/h gemessen.
Meteovolo wird vom estnischen Segelflieger Elmer Joandi betrieben. Er hat eine Technik entwickelt, mit der er Thermikprognosen mit der Rechenpower eines Clusters aus Grafikkarten in einer besonders feinen Auflösung liefern kann. Als Ausgangsdatenbasis dient das GFS-Globalmodell (mehr zum allerdings kostenpflichtigen Meteovolo in früheren Posts auf Lu-Glidz).

Meteovolo bietet seit kurzem Meteoprognosen für den Alpenraum mit einem Modellraster von nur zwei Kilometern. Die feine Auflösung ist vor allem interessant, wenn es um die genauere Einschätzung von Winden und deren Effekten an den Bergflanken geht. So sind auf Meteovolo Karten der dynamischen Steig- und Abwindzonen zu finden. Eine gute Hilfe zur Bewertung bzw. Verortung von Leegefahren, aber auch Konvergenzen.

Joandi betreut neben Meteovolo auch noch eine Schwesterseite namens fcst24.com, die sich vor allem an Segelflieger richtet. Sie beruht auf der gleichen Technik, liefert aber eine etwas andere Darstellung und zudem noch weitere Variablen.

Eine davon zeigt das Aufstiegspotenzial in Lee-Wellen (unter "Wave Soaring: Climb 3->7km"). Die Ergebnisse sind auch für Gleitschirmflieger hilfreich, um Föhnlagen besser einschätzen zu können. Zeigt das Modell eine Wellenentwicklung im größeren Umkreis der eigenen potenziellen Flugregion, sollte man das als Gleitschirmflieger als freundliche Warnung annehmen, sich an diesem Tag nicht in die Lüfte zu schwingen. Denn atmosphärische Wellen machen die lokalen Windverhältnisse unberechenbar.