Der Schweizer Mathieu Thuner wird auf 1900 Meter Höhe im Flug von einem Adler angegriffen. Der Vogel verkrallt sich tief in seine Arme, und das minutenlang. 

Adlerkrallen sind lang, scharf und gefährlich.
// Quelle: Pixabay
Es war ein Erlebnis, das Mathieu Thuner keinem anderen Piloten wünscht. Bei einem Flug bei Bex südöstlich des Genfer Sees flog er nichtsahnend auf 1900 Meter Höhe einen Bergrücken entlang, als ihn plötzlich ein Adler angriff.

Der Raubvogel kam erst von rechts und stürzte sich auf das Gurtzeug. Seine Krallen rissen am Retterfach. Mathieu fasste den Rettergriff, damit der Adler den Rettungsschirm nicht unverhofft auslösen könnte und schrie aus Leibeskräften. Schließlich verletzte der Vogel ihn an der Hand und drehte ab.

Der Angriff war aber noch nicht vorüber. Wenig später flog der Adler direkt hinter ihm, um sich dann erst in seine linke Hand, dann die Schulter und schließlich seinen linken Unterarm zu verkrallen. Minutenlang soll der Adler seine "Beute" festgehalten haben und mitgeflogen sein, so Mathieus eigene Schilderungen auf Facebook. Es fiel ihm schwer, mit dem Gewicht des Raubvogels auf dem Arm zu steuern, und er betete, dass sein Peiniger von ihm ablasse. Das tat er schließlich auch und kam nicht mehr zurück.

Mathieu konnte sicher landen. Ein Freund fuhr ins Krankenhaus, wo der Notarzt etliche bis zu fünf Zentimeter tiefe Fleischwunden versorgen musste.

Solche Vorkommnisse zeigen: Neben vielen schönen Erlebnissen beim Fliegen mit Vögeln sind Gleitschirmflieger nicht immer gern gesehene Gäste in deren Revier. Gerade bei Raubvögeln, die im Frühjahr ihre Jungen aufziehen und beschützen, sollte man sehr vorsichtig sein. Größeren Abstand von bekannten Adlerhorsten und Brutgebieten zu halten ist geboten und dient nicht nur dem Wohl des Tieres, sondern auch dem eigenen.



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